Helfen macht glücklich!
[Abb. rechts] Samt dem Anbau: das MHM – Krankenhaus mit Trainingszentrum.
Der Spruch stammt von einer Postkarte, die ich vor 25 Jahren bekommen habe und die heute in meiner Küche hängt.
Einmal mehr haben wie erlebt, wie Wunder geschehen!
Unser Krankenhaus war zur Eröffnung mit madagassischen blühenden Besen dekoriert.
Liebe Freunde und Unterstützer,
das Jahr 2018 war in der Vereinsgeschichte sicher das Ereignisreichste. So viele enorme Dinge sind passiert: der plötzliche Bau-Beginn, die Auszeichnung mit der “Goldenen Bild der Frau”, der Gewinn des Leserpreises auf der Gala im November (Foto 3), der letzte Arbeitstag auf dem Bau. Und das alles zusätzlich zu den ganz normalen MHM-Programmen, die im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40% zugenommen haben: knapp 35.000 Behandlungen und KidsClub-Teilnehmer haben wir in 2018 registriert. Danke, für jede einzelne Unterstützung, mit der Sie das alles möglich gemacht haben: ehrenamtliche Mitarbeit in Deutschland und Madagaskar, Sach- und Geldspenden ~ MHM lebt von Teamwork!
Die Ereignisse in 2019 stehen den großen von 2018 in Nichts nach. Die ersten zwei Wochen im Januar waren wir mit Allem was laufen und helfen konnte damit beschäftigt, das Krankenhaus einzurichten, um es am 16. Januar 2019 feierlich zu eröffnen.
Hier ein paar Daten unseres Krankenhauses:
Spatenstich am 21.03.18
Innenausbau abgeschlossen am 21.12.18
Feierliche Eröffnung am 16.01.19
Die 1. Geburt im neuen Kreissaal am 23.01.19
Die 1. OP im neuen Operationssaal am 24.02.19
Der 1. Kaiserschnitt in Ambovo am 27.02.19
Fast 35.000 Behandlungen im vergangenen Jahr, ein gerade fertig gestelltes und schon mit Patienten gefülltes Krankenhaus, mehr als 50 madagassische Angestellte und oft bis zu 10 Freiwillige, weiterhin wachsende Patientenzahlen – unsere Hilfe kommt an!
6. Januar 2019 ~ Die offizielle Eröffnung unseres Krankenhauses
Nach spannenden Tagen zu Beginn des Jahres war es am 16. Januar 2019 soweit – alle Räume des Krankenhauses waren eingerichtet und zur Präsentation und Benutzung bereit. Neben dem deutschen Botschafter Herr Dr. Gehrig und dem madagassischen Gesundheitsminister waren 200 Freunde und Interessierte gekommen, um den Moment mitzuerleben. Auf unserem youtube Kanal sind die Reden, die an diesem Tag gehalten wurden zu sehen & zu hören. Danke an Dem Midgley für diese Videos! Viel Spass beim Eintauchen in diesen Tag: Videos ansehen
Überraschungen trotz Technik und guter Vorsorgen:
Nicht jede verrückte Woche ist wie die andere verrückte Woche. Im März hatten wir in einer Woche gleich zwei überraschende Erlebnisse.
1) Marie Claire… hatte schon zwei Jungen tot zur Welt gebracht: sie hatten schwere Fehlbildungen, während ihre beiden Töchter kerngesund sind. Als sie zum fünften Mal schwanger war und uns die Erlebnisse noch sehr vor Augen standen, schickten wir sie zu einem besonders guten Ultraschall mit der Fragestellung, ob es ein Mädchen oder Junge ist und ob Fehlbildungen zu erkennen sind. Wir waren von den Ergebnissen begeistert: keine Fehlbildungen und es ist ein Mädchen. Monatelang überwachten wir Marie Claire und ihr Baby sehr engmaschig und freuten uns, als sie zur Geburt kam. Nach einem schleppenden Geburtsverlauf erblickte am Morgen das fünfte Baby der Familie das Licht der Welt. Sofort nach Geburt des Kopfes die erste Erleichterung, denn das Baby hatte keine Spalte, wie die Brüder. Und dann die große Überraschung, als das Baby ganz geboren war – es ist ein Junge! Freudentränen und Dankbarkeit. Hätten wir gewusst, es ist ein Junge, hätten wir uns gesorgt, ob er wieder vor der Geburt verstirbt – es schien auf der Hand zu liegen, dass die Jungs der Familie nicht gesund waren.
2) Wenige Tage nach Marie Claire’s Geburt… wurde ich abends zu einer Frühgeburt gerufen. 30+3 Schwangerschaftswochen, Laura (die deutsche Hebamme), war schon mit dem madagassischen Team im Kreissaal. Wenige Sekunden nachdem ich dazu gestoßen bin, war der kleine Miando geboren. Zarte 1430 Gramm. Wir hatten alle Hände voll zu tun. Laura besorgte alles, um den kleinen Mann warm zu halten, ich versorgte ihn, Nandrianina war bei der Mama. Die Frau war nicht so ruhig und entspannt wie sonst, ich versuchte noch die Vorsorgekarte zu lesen, um eventuell wichtige Dinge zu finden. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich die Geburt der Nachgeburt. Alles geschah innerhalb von wenigen Minuten. Ich sehe, wie die Nachgeburt kommt – denke, die ist aber groß… und plötzlich: hängt da ein Ärmchen. Mein Schrei des Schreckens brachte Laura sehr schnell zurück zu uns und wir entdeckten, dass Miando noch einen Bruder hatte – Miantso. In all den Jahren habe ich sowas noch nicht erlebt und musste lernen, dass es scheinbar auch heute, trotz Ultraschall und mit guter Vorsorge möglich ist, einen Zwilling zu übersehen. Die beiden wurden von uns in die Kinderklinik verlegt, wo sie heute noch sind und aufgepäppelt werden.
hier auf Madagaskar das Gesicht der Welt verändern werden!
Viele Grüße auch im Namen der gesamten MHM Familie & aller Patienten.