Die kleine Tamy wurde am 16. Februar 2012 gegen 04:00 morgens verlassen in Eastleigh, 7. Straße unterkühlt, unterernährt und dem Tode nah aufgefunden. Sie wurde durch einen Wachmann, der durch die Straße patrouillierte, gerettet. Eastleigh ist eines der überbevölkerten Armenviertel der 5 Mio. Metropole Nairobi.
Der Wachmann berichtete die Angelegenheit sogleich der Polizei. Diese holte das Baby ab und kontaktierte das Jugendamt. Im weiteren Verlauf wurde Tamy in das Waisenhaus THE NEST überwiesen und steht nun unter der Vormundschaft des Jugendamtes. Zum Aufnahmezeitpunkt wurde Tamy auf 4 Monate alt geschätzt.
Im Waisenhaus THE NEST entwickelte sich Tamy gut, zeigte aber Symptome einer Erkältung mit ständigem Husten und laufender Nase. Dies ist in Nairobi nicht ungewöhnlich: Infolge der hohen Luftverschmutzung in Nairobi leiden viele Kleinkinder unter Husten oder entwickeln Atemwegserkrankungen bis hin zu chronischer Bronchitis.
Am 9. Juli 2012 bemerkte eine Pflegerin des Waisenheims jedoch während des Dienstes, dass Tamy hohes Fieber und starke Atemprobleme hatte und einen sehr kranken Eindruck machte.
Sie brachte das Kind schnell in das Gertrude’s Children’s Hospital, das einzige fachlich adäquat für die Schwerpunktbehandlung von Säuglingen ausgestattete Kinderkrankenhaus in Nairobi.
Nach eingehenden Untersuchungen wurde eine schwere Lungenentzündung diagnostiziert, die am dritten Krankenhaustag wegen zunehmender Atemprobleme die Verlegung auf die Intensivstation notwendig machte. Tamy wurde in ein künstliches Koma gelegt und musste für sieben Tage künstlich beatmet werden.
Zum Glück besserte sich ihr Zustand, und sie wurde am 17. Juli zurück auf die Normalstation verlegt. Dort blieb sie noch einige Tage zur weiteren Beobachtung und wurde dann unter laufender Medikation in die ambulante Nachsorge in The NEST entlassen. Seither geht es ihr gut und sie hat sich gesundheitlich erholt.
Für das Baby war zwischenzeitlich endlich ein passendes kenianisches Ehepaar für eine mögliche Adoption gefunden worden. Tamy und ihre neuen Eltern haben sich gut aneinander gewöhnt.
Doch die Adoption war gefährdet:
Die neuen Eltern verfügen über ein Monatseinkommen von nur ca. 300 Euro. Die noch zu bezahlenden Kosten von 7000,- Euro für die Krankenhaus- und Intensivstationsbehandlung der kleinen Tamy konnten sie beim besten Willen nicht beglichen und so lange war eine Adoption nicht möglich und wurde zuletzt immer fraglicher.
Dank Ihrer Spenden konnten nun die lebensrettende Behandlung bezahlt werden und Tamy von ihren Adoptiveltern endlich in ihrem neuen Zuhause in die Arme geschlossen werden.
Vielen Dank!