Tulisa

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Notoperation im Busch – NGO Mobile Hilfe Madagaskar e.V. und Tulisa retten Patientin im Busch

Aus Madagaskar erhielten wir von unserer Partnerin vor Ort, Tanja Hock von der NGO „Mobile- Hilfe-Madagaskar e.V.“, folgenden aufrüttelnden und beeindruckenden Bericht:

Jeannette ist 27 Jahre alt und lebt in einem Dorf in der Nähe von Beroroa/Madagaskar. Wir haben sie in der kleinen Krankenstation Beroroa getroffen, die mit einer Hebamme und einem Krankenpfleger besetzt ist. Bis zum nächsten Krankenhaus sind es acht Stunden mit einem guten Allradfahrzeug.
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Jeannette hat kürzlich ihr zwölftes Kind bekommen, das vorherige Kind ist gerade erst ein Jahr alt. Von den zwölf Kindern, die sie zur Welt gebracht hat, leben sieben. Jeannette hat sich 48 Stunden nach der Geburt auf der Krankenstation gemeldet, weil die Nachgeburt noch nicht rausgekommen war. Die Hebamme hat festgestellt, dass die Nachgeburt an der Gebärmutter angewachsen war und sie somit eine Operation benötigt. Dies ist in Beroroa nicht möglich, weil sie nicht einmal einen Arzt haben. Somit kam der Notruf in die Hauptstadt Antananarivo zu unserem madagassischen Ärzteteam, das ehrenamtlich Leuten in Not im Busch hilft.

Dank Tulisa konnten wir den Flug mit einem Missionshubschrauber bezahlen und sind am nächsten Morgen ganz früh losgeflogen.
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Auf dem Landweg hätten wir drei bis vier Tage für eine einfache Strecke gebraucht, bis wir in die Stadt gekommen wären. Das wäre zu spät gewesen, um das Leben der Frau zu retten. Im Busch haben wir die Frau operiert, die Diagnose hatte sich bestätigt. Glücklicherweise konnten wir der Frau die Gebärmutter samt der darin noch enthaltenen Nachgeburt entfernen. Die gesamte Gebärmutter war schon infiziert und die Nachgeburt hatte angefangen, zu verwesen. Der Gestank war fürchterlich, die Fliegen kamen in den OP Raum, als die Gebärmutter aus dem Bauchraum kam.
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Alle Infusionen, Medikamente und Verbandsmaterialen, welche für die weitere Versorgung der Frau gebraucht wurde, haben wir zur Verfügung gestellt. Jeannette ist in der Krankenstation verblieben, wo die Hebamme und der Krankenpfleger sich zwei Wochen lang um sie gekümmert haben. Dann wurden alle Fäden entfernt und die Frau nach Hause entlassen. Nach einer weiteren Woche kam Jeannette zur Kontrolle zurück zur Krankenstation und konnte sogar wieder stillen. Das war vorher auch nicht möglich, weil sie so schwer krank war.

Wir konnten dieser Frau das Leben retten und das war durch eine wunderbare Zusammenarbeit zwischen den madagassischen ehrenamtlichen Ärzten, uns als internationale NGO in Madagaskar und Tulisa in Deutschland möglich! Ganz herzlichen Dank an alle Spender!

Bis zum nächsten Mal,
Aus Madagaskar, Tanja Hock

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